Das Rock Hard Festival vom 29.-31.05.09
Bericht und Bilder für venue music

Freitag, 29.05.09: erster Festivaltag

Rock Hard Festival 2009 Running Order:
15:00 - 15:35 Witchburner
15:55 - 16:40 Angel Witch
17:00 - 17:45 Deströyer 666
18:15 - 19:15 Prong
19:45 - 21:00 Opeth

Autogrammstunden:
16:00 - 16:45 Jag Panzer
18:00 - 18:45 Witchburner
20:45 - 21:30 Prong

Endlich war es wieder so weit: ein Jahr ist rum, es ist Pfingsten und Rock Hard Festival. Das bedeutet jede Menge gute Musik, gute Stimmung und ganz viele nette Leute. Spaß garantiert. Leider konnte ich erst um kurz nach 18 Uhr dort sein, Freitag war schließlich noch ein normaler Arbeitstag. Erstmal ankommen und die Stimmung aufnehmen, dann direkt ab zur Bändchenausgabe. Der Weg durch die Einlasskontrolle war kein Thema. Wenn man vorher weiss, was man mitnehmen darf und was nicht, gehts schließlich schnell. 1,5l nichtalkoholische Getränke pro Tag und Person waren erlaubt, in Tetrapaks oder Weichplastik. Das ist schon mal gut und bei dem Wetter dringend notwendig. Der Wettergott war dieses Jahr wieder sehr gut zu den Metallern, für einige aber zu gut, denn wenn man schon ab Mittags auf dem Gelände ist, sollte man sich wenigstens eincremen. Was aber anscheinend so einige nicht gemacht hatten, denn sie leuchteten inzwischen knallrot. So ein Sonnenbrand ist nicht sehr angenehm. Autsch.

Prong auf dem Rock Hard Festival 2009 Prong konnte ich mir noch von den Rängen aus ansehen, die Metaller aus den USA hatten so einige vor die Bühne gelockt, das Theater war bereits gut gefüllt. Spätestens bei ihrem Hit "Snap your fingers, snap your neck" machten die Leute so richtig mit. Eindeutig der bekannsteste Song der bereits 1986 gegründeten Band um Tommy Victor. Schnell noch zur Autogrammstunde von Witchburner und dann die anderen suchen, bzw. sich finden lassen. Das klappt trotz der großen Menschenmenge eigentlich immer.

Jag Panzer auf dem Rock Hard Festival 2009 Pünktlich um 19:45 hieß es ab in den Fotograben, schließlich wartete noch ein bisschen -angenehme- Arbeit auf mich. Jag Panzer standen auf der Bühne und hatten sich viele Fans mitgebracht. Auch diese Jungs sind schon lange im Geschäft, gegründet 1981 hatten sie einige Stil- und Besetzungswechsel, bevor es 1997 die Reunion gab. Ein Album lässt inzwischen wieder länger auf sich warten, doch die Band hat gezeigt, dass sie es live auf jeden Fall drauf haben. Der Sound war erfreulich gut, von den Rängen sowieso, da konnten alle den Auftritt genießen. Vor der Autogrammstunde von Prong hieß es erstmal "Essen fassen". 4,-€ sind schon eine stolze Summe, aber der XXL-Chickenburger war sehr lecker.

Opeth auf dem Rock Hard Festival 2009 Headliner des Abends waren Opeth, um 21:30 ging es los. Opeth haben ebenfalls seit ihrer Gründung vor 19 Jahren einige Höhen und Tiefen erlebt, das Besetzungskarussel drehte sich kräftig. Mit ihrer Mischung aus verschiedensten Stilrichtungen wie Death und Progressive Metal, Progressive Rock aber auch Jazz sind sie vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache, aber es empfiehlt sich, sie auf jeden Fall anzuhören und live zu sehen. Was auch viele Fans getan haben, denn wie es sich für einen Headliner gehört, waren auch die Ränge voll besetzt und so konnten die Fans Songs wie "Ghost Of Perdition", "Lament" oder "The Leper Affinity" lauschen und natürlich auch mitfeiern. Leider war der Sound hier nicht so gut, zumindest direkt vor der Bühne, denn der Gesang war nur dann zu hören, wenn alle Instrumente sehr leise oder gar nicht spielten. Schade. Aber vielleicht sind Opeth auch einfach schwierig abzumischen. Aufgrund der Vorgaben vom Ordnungsamt war um 23 Uhr schon Schluss und der erste Festivaltag zu Ende. Schade, er hatte doch gerade erst angefangen. Aber so ganz war noch nicht Schluss, denn für viele ging die Party noch im Metalzelt oder auf dem Campingplatz weiter. Nicht so für mich, denn schließlich wollten die Bilder vom Tage schon mal gesichtet werden. Also auf nach Hause, Samstag würde es weiter gehen..

Samstag, 30.05.2009

Running Order:
12.45 - 13.25 Evocation
13.45 - 14.25 Grand Magus
14.45 - 15.25 Audrey Horne
15.45 - 16.30 Hail of Bullets
17.00 - 17.45 Dragonforce
18.15 - 19.15 Forbidden
19.45 - 21.00 Jon Oliva's Pain
21.30 - 23.00 Children of Bodom
Autogrammstunden:
14.00 - 14.45 Jon Oliva´s Pain
15.00 - 15.45 Dragonforce
16.15 - 17.00 Audrey Horne
17.00 - 17.45 Evocation
18.15 - 19.00 Hail of Bullets
20.45 - 21.30 Forbidden

Auch am Samstag lachte die Sonne wieder vom Himmel, der Festivaltag konnte beginnen. Evocation habe ich leider nicht sehen können, dafür war ich ein wenig zu spät dran. So sind mir leider 40 min Deathmetal entgangen. Anscheinend war dieses Jahr das Jahr der Reunion-Bands, denn auch Evocation waren bereits 1991-1994 aktiv und haben sich 2004 wieder zusammen gefunden.

Grand Magus Gerade rechtzeitig zu Grand Magus war ich aber auf dem Gelände, also ab nach vorne, die Band mit der Kamera einfangen. Wobei es da nicht soo viele spannende Motive gab, da bieten andere Bands mehr Show auf der Bühne. Anfangs hatten die Jungs aus Stockholm noch mit Soundproblemen zu kämpfen, später war der Sound dafür direkt vor der Bühne wie auch auf den Rängen gut und das Publikum langsam aufgewärmt. Zum Glück liegt beim Rock Hard Festival alles dicht beieinander, so war es kein Problem, auch die Autogrammstunden mitzunehmen. Zumindest für ein paar Bilder. Für Autogramme mussten die Fans durchaus bis zu 60min anstehen, je nach Andrang eben. Die ersten Musiker bei den Autogrammstunden für den Samstag waren Jon Oliva's Pain, spielen würden sie aber erst am Abend.

Audrey Horne Von Audrey Horne hatte ich bisher auch noch nichts gehört, doch die Belgier machten mit ihrem Hard Rock gut Stimmung, auch wenn das Publikum am Anfang noch ein wenig zaghaft war. Doch das gab sich schnell und Toschie, Ice Dale und Thomas wirbelten über die Bühne und lieferten den Fotografen so einige gute Motive. Eröffnet hatten sie ihren Set mit zwei Stücken von ihrem ersten Album "No hay Banda" aus dem Jahr 2005 ("Dead" und "Confessions"), dann folgten 6 Tracks der 2007 veröffentlichten CD "Le Fol" ("Last Call", "Jaws", "So long Euphoria", "Last Chance for a serenade", "Threshold" und "Bright Lights"). Sehenswert war die Show auf jeden Fall.

Dragonforce bei der Autogrammstunde Manche Bands sitzen bei den Autogrammstunden nur ziemlich gelangweilt rum, andere scheinen mehr Spaß zu haben und posen auch sehr schön, wenn man sie fotografieren will (was zwischen den vielen Fans manchmal nicht ganz einfach ist). So auch die Jungs von Dragonforce, die ab 17Uhr ihren Gig spielen würden.

Hail of Bullets Auf die nächste Band hatte ich mich schon gefreut: Hail of Bullets betraten um 15.45 die Bühne und rockten direkt gut los. Die 5 Jungs aus den Niederlanden machten Stimmung und im Publikum ging es richtig zur Sache. Moshpit vom Feinsten. Dass es die Band erst seit 2006 gibt, merkt man wirklich nicht, die Jungs spielen zusammen, als wäre es schon immer so gewesen. Ihre Routine und ihr Können beweisen sie auch in anderen Bands wie z.B. Asphyx, daher haben Hail of Bullets streckenweise leichte Probleme, alle Termine unter einen Hut zu bekommen. Doch der Erfolg gibt ihnen Recht denn er hat sich super schnell eingestellt und Hail of Bullets sind bereits eine bekannte und gefeierte Band ihres Genres. Zudem sind sie super nett und durchaus während des restlichen Festivals im Publikum zu finden. Für die Fotografen sind die Jungs auch immer klasse zu fotografieren, vor allem bei Paul kann man Headbang-Grimassen-Studien betreiben. Gespielt haben die Jungs 8 der 11 Tracks ihrer bisher einzigen veröffentlichten CD "Of Frost and War" aus dem Jahr 2008, darunter "Berlin", "Nachthexen" und "General Winter".

Karaoke mit Rokken Auch dieses Jahr wurde auf der kleinen Bühne auf dem Gelände wieder ein Karaoke Wettbewerb ausgetragen. Der oder die Sieger durften dann am Sonntag Abend vor dem Headliner den Gewinnersong auf der Hauptbühne performen. Natürlich kam die Musik nicht vom Band, sondern wurde von den Musikern der (Karaoke-)Band Rokken gespielt, die alle Songs absolut drauf hatten. Rokken rocks!

Dragonforce Schnell noch bei der Autogrammstunde von Audrey Horne dabei (sie hatten sogar richtig schöne Autogrammkarte mit im Gepäck), bevor es dann mit Dragonforce weiter ging. Und die waren richtig gut. Seit 10 Jahren im Geschäft, sind die Londoner schon ziemlich bekannt (warum mir vorher nicht??) - spätestens, seitdem 2007 ihr Song "Through the fire and flames" als Bonustrack des Konsolenspiels "Guitar Hero III" umgesetzt wurde. Und was die Gitarren angeht, sind Dragonforce auch sehr gut besetzt, denn Herman Li überzeugt mit seinen Soli, welche noch künstlerisch wertvoll mit verschiedensten Grimassen begleitet werden. Für sein Können an der Klampfe erhielt er 2005 den "Shredder Award". Für mich - außer Hail of Bullets - bisher der Höhepunkt des Festivals. Ich glaube, da muss ich mir mal CDs kaufen. Vier Alben sind von Dragonforce auf dem Markt, das letzte ("Ultra Beatdown") aus dem Jahr 2008.

Hatte mich dann ins Publikum gestellt, um den Auftritt noch weiter zu verfolgen, war aber neugierig auf die Bilder und daher kurz mit meiner Cam beschäftigt. So ist mir fast entgangen, dass ZP Theard von der Bühne verschwunden und ins Publikum gelaufen ist, um die Leute auf den Rängen, die nur herumsaßen, dazu zu animieren, aufzustehen und mitzufeiern. Also schnell hinterher und mit der Kamera eingefangen. Ja, der Auftritt war echt cool, wer da nur doof rumsaß oder es verpasst hat, war selber Schuld. Mit Forbidden ging es dann um 18.15 weiter. Nach über 10 Jahren Pause sind die Thrash-Metaller aus San Francisco seit dem Jahr 2008 wieder vereint und legten richtig los. Eine neue CD ist zwar bisher nicht in Sicht, doch die Fans erster Stunde werden sich gefreut haben, Forbidden wieder auf der Bühne zu sehen, und rockten dementsprechend ab. Und nicht nur die wussten die Jungs mit Songs wie "Chalice of Blood", "March into fire" oder "Forbidden Evil" zu begeistern. Zum Glück waren nicht soo viele Fans bei der Hail of Bullets Autogrammstunde, so dass wir in Ruhe alles unterschreiben lassen konnten, wie z.B. die nach dem Auftritt ergatterte Setlist. Und Fotos mussten natürlich auch sein.

Jon Oliva´s Pain Jon Oliva's Pain wussten die Fans zu begeistern. Für diesen Auftritt stand zusätzlich zum "normalen" Keyboard extra ein Flügel auf der Bühne, an dem Jon Oliva himself bei einigen Songs in die Tasten griff. Für viele Fans erfreulich bestand das Set vor allem aus alten Savatage-Songs. Titel wie "Believe" begeisterten das Publikum.

Um von Forbidden Autogramme zu bekommen, hätte man sich sehr früh anstellen müssen. Die Jungs waren sehr begehrt. Also blieb es für uns nur bei Fotos. Auch schon mal was.

Children of Bodom Um 21.30 war der Headliner des Abends an der Reihe, Children of Bodom betraten die Bühne. Bis kurz vor dem Festival stand noch gar nicht genau fest, ob die Finnen überhaupt auftreten können, da sich Alexi Laiho während der Tour in den USA die Schulter geprellt und eine Rippe gebrochen hatte und sie dort dann die Tour abbrechen mussten. Doch inzwischen war er wieder soweit fit, dass sie den Gig durchziehen konnten. Zwar haben sie 10 Minuten ihrer Zeit verschenkt und früher aufgehört, aber trotzdem das Publikum begeistert. Am Schluss des Sets ein Aufhorchen: die Melodie kenne ich doch? Na klar, "Van Halen - Jump" in einer Bodom-Version. Auch nicht schlecht. Nur eines kann sich Alexi ruhig abgewöhnen: sein ständiges "fuck.. fucking..". Es soll einige gegeben haben, die Strichlisten führten während des Auftritts.. und die wurden seeehr lang. Aber auf jeden Fall ein würdiger Headliner und ein gelungener Abschluss des Abends, bei dem ich mir einmal Crowdsurfen auch nicht verkneifen konnte. Das macht Lust auf mehr!

Sonntag, 31.05.09
Running Order:
12.00 - 12.40 Tracedawn
13.00 - 13.40 Firewind
14.00 - 14.40 Bullet
15.00 - 15.45 D-A-D
16.15 - 17.00 Heathen
17.30 - 18.30 UFO
19.00 - 20.15 Sacred Reich
20.30 - 20.50 Karaoke
21.30 - 23.00 Saxon
Autogrammstunden:
13.15 - 14.00 Tracedawn
15.00 - 15.45 Firewind
16.00 - 16.45 Bullet
17.00 - 17.45 D-A-D
18.00 - 18.45 Saxon
19.00 - 19.45 Heathen
19.45 - 20.30 UFO
20.45 - 21.30 Sacred Reich

Firewind Am Sonntag um 12 Uhr begann der dritte und letzte Festivaltag. Und das ebenso sonnig wie schon die Tage davor. Den Opener Tracedawn habe ich leider nicht sehen können, zu Firewind aber war ich auf dem Gelände. Das hieß für mich: Power-Metal als Tageseinstieg, und das machte Lust auf mehr. Die fünf Musiker aus Griechenland rockten bereits sehr gut ab und dem Publikum gefiel es sichtlich. Bob Katsionis hatte dabei alle Hände voll zu tun, manchmal wird er sich noch 2 weitere davon gewünscht haben, denn Gitarre und Keyboard gleichzeitig zu spielen, ist schon eine Kunst. So konnte es weiter gehen.

Tracedawn Einen Blick wollte ich dann aber doch noch auf Tracedawn werfen, wenn ich sie schon nicht mehr auf der Bühne sehen konnte. Und als ich bei der Autogrammstunde ankam, dachte ich schon, ich bin falsch - diese Jungs können doch unmöglich die Bandmitglieder von Tracedawn sein? Doch! Keiner wirkte älter als 18. Fast richtig, wie sich nach Recherche auf der Bandhomepage herausstellte. Schade, dass ich den Auftritt verpasst habe, denn was man so auf ihrer myspace-Seite an Songs hören kann, gefällt mir sehr gut. Die sechs Jungs aus Finnland spielen seit Ende 2005 zusammen und sind ab Herbst auf Europatournee, auch in Deutschland. Wer Fan von Melodic-Death-Metal ist, sollte da mal vorbeischauen. Bei der Autogrammstunde hatten Tracedawn jedenfalls sehr viel Spaß und signierten fleissig Autogrammkarten, Booklets und was die Fans noch so alles mitbrachten.

Bullet Um 14 Uhr folgte Heavy Metal ganz im Stil der 80er. Und das nicht nur bei der Musik, sondern auch klamottentechnisch: knatschenge Jeans, Lederjacken und auch die Frisuren passten dazu.. Bullet rockten das Amphitheater mit ihrem Sound, der sehr an Bands wie Accept und Judas Priest erinnert. Auf solche Klassiker standen die Fans, denn inzwischen war es richtig voll vorne. Die Schweden kamen beim Publikum gut an und der Spaß auf der Bühne war ihnen anzusehen. Alllerdings konnte man sich ein wenig um Gustav Hjortsjö am Schlagzeug sorgen, denn im Hintergrund wurde bereits für die nächste Band aufgebaut. Und bis die ganzen bestimmt über 3m langen Streben komplett aneinander gebaut waren, dauerte es doch ziemlich. Aber anders hätte die Umbaupause zu lange gedauert.

D-A-D Denn D-A-D waren als nächstes dran und sie hatten sich doch einiges für ihre Bühnenshow einfallen lassen. Die Band aus Dänemark wurde bereits 1984 unter dem Namen "Disneyland After Dark" gegründet und hat seit dem schon 10 Studioalben und mehrere Live-Alben veröffentlicht. Doch zum alten Eisen gehören die Jungs sicher noch nicht, sie machen immer noch guten Rock mit einer sehr unterhaltsamen Bühnenshow. Stig Pedersen war ein Bass nicht genug, auch mit zweien gab er sich nicht zufrieden: nahezu bei jedem Song wechselte er sein Instrument und spielte auf sehr ungewöhnlich designten Stücken wie zum Beispiel einer Rakete. Dabei reduzierte er sie teilweise aber trotzdem auf ein Minimum: manchmal braucht ein Bass eben auch nur 2 Saiten und warum muss man auf dem Korpus spielen? Umgekehrt ist auch mal drin. Seine Sammlung ist auf jeden Fall einen Blick wert, wie auch die komplette Show. Das fanden auch die Fans, denn hier gab es mal was anderes als Moshpit und Crowdsurfer: eine Metal-Polonaise zog durch das Amphitheater. Sowas gab es bisher noch nicht.

Bullet Als nächste waren dann Firewind und Bullet bei der Autogrammstunde dran und lieferten mir dabei die eine oder andere Grimasse. Wobei ich bei Bullet da auch eine gute Hilfe hatte, denn einer, der offensichtlich irgendwie zum Umfeld Band gehörte - jedenfalls war er bei der Autogrammstunde dabei - sah, dass ich Bilder machen wollte, und animierte die Jungs jeweils, für mich in die Kamera zu posen (was sie dann auch sehr schön taten). Vielen Dank dafür!

Heathen Dann gab es wieder was auf die Ohren: Heathen betraten um 16.15 Uhr die Bühne. Die Thrasher aus San Francisco sind mit so einigen Wechseln im Line-Up, sowie einer knapp 9-jährigen Pause schon 25 Jahre im Geschäft und seit 2001 wieder vereint. Dennoch krachte ihr Set richtig und mit Songs wie "Mercy is no virture", "Goblins Blade" oder "Opiate of the masses" waren auch einige ziemlich alte Songs der Band dabei. Doch auch von der eigentlich für den Sommer geplanten neuen CD "Evolution Of Chaos" gab es noch eine Kostprobe zu hören. Das Releasedatum wurde jedoch verschoben, weil die Band nun noch mal ins Studio geht, da sie mit dem Mix doch noch nicht zufrieden ist. Laut Setlist haben sie nur 6 Songs gespielt, doch kam mir das gar nicht so kurz vor. D-A-D hatten zur Autogrammstunde ihr Show-Outfit abgelegt und wirkten nun so richtig brav, während sie für die Fans fleissig ihre Namen auf mitgebrachte Shirts und CDs schrieben.

UFO Auch bei der nächsten Band ging es relativ brav zu, allerdings auf der Bühne. Die Rock-Urgesteine von UFO spielten um 17.30 Uhr. Bereits 40 Jahre im Geschäft, hatten sie doch einige Hits im Gepäck, die allerdings leider teilweise im Set schmerzhaft vermisst wurden. Die Band um Phil Mogg hat bereits 20 Studioalben veröffentlicht, in den 70ern war auch Paul Schenker mit von der Partie. Rock-Fans der etwas älteren Generation kamen sicher auf ihre Kosten ("Wie? Du hast Vinnie Moore live gesehen?!?"), doch UFO wirkten ein wenig deplaziert. Der Auftritt rockte nicht so richtig und daher widmeten sich viele der Anwesenden eher der Fressmeile als der Bühne und es wurde deutlich leerer. Für die Fans von Saxon war es eine willkommene Gelegenheit, sich bei deren Autogrammstunde anzustellen.

Sacred Reich Doch um 19 Uhr überpünktlich betraten Sacred Reich die Bühne und das war direkt wieder eine ganz andere Stimmung. Denn die wurde wieder richtig gut und im Moshpit gings zur Sache. Mit Songs wie "Independent", "War Pigs" oder "One Nation" brachten sie bereits das Publikum zum toben, aber "Who's to blame" setzte dem dann noch die Krone auf. Und ich stand in der Schlange für die Autogramme von Heathen. Mist. Überall kann man aber nun mal nicht sein. Doch das hinderte mich natürlich nicht am mitmachen, wobei es ein ziemlich lustiges Bild gewesen sein muss: in der einen Hand die Kamera, in der anderen die Sachen, die unterschrieben werden sollten, und dann derbst am mitbangen. Zum Glück hat das keiner fotografiert...

Setlist Heathen Autogramme von Heathen habe ich dann grade noch bekommen, nach mir durften nur noch 5 Leute mit rein, dann waren die 45min der Band auch schon rum. Ärgerlich für alle, die da noch warteten, aber anders ging es nicht. Von Heathen hatten wir ein Setlist ergattern können, genauer sogar zwei, die dann von den Jungs fleissig unterschrieben wurden "Stop stealing our setlists!", gabs noch mit einem Augenzwinkern zu den Unterschriften dazu.. Die hängen bereits an der Wand und machen sich da gut... Doch schnell runter zu Sacred Reich, die waren ja noch dran. Und trotz der vielen Leute kam ich noch für die letzten Songs in die erste Reihe und konnte "American Way", "Death Squad" und natürlich den absoluten Kracher "Surf Nicaragua" vorne mitfeiern. So muss das sein! Zum Glück haben sich die Jungs vor ein paar Jahren wieder für einige Shows zusammen gefunden. Vielleicht bleibt es ja dabei und es gibt eine neue CD? Zu hoffen wäre es jedenfalls.

Rokken Bis zum Auftritt der Gewinner des Karaoke-Wettbewerbs konnten UFO noch Autogramme schreiben, dann konzentrierte sich alles auf die Bühne. Die drei Gewinner/innen präsentierten ziemlich gut "Back in Black", "Painkiller" und "Fear of the Dark", wobei Gewinnerin Kathi mit ihrer Judas Priest Interpretation eindeutig am besten abschnitt. Da noch ein wenig Zeit blieb, durfte auch die Frontfrau der Band Rokken für einen Song noch mal ran. Dann gab es weitere 40 min. Umbaupause. Schließlich wollte der Adler für Saxon auch richtig in Position gebracht werden. Zeit genug, um sich Autogramme von Sacred Reich zu holen, wer weiss, wann man die mal wieder hier in der Gegend antrifft, sollten sie sich doch nicht zu einer kompletten Reunion entschließen. Zeit zum Plaudern mit den Bandmitgliedern blieb dabei auch noch.

Saxon Doch um 21.30 war es so weit: Saxon als Festivalheadliner betraten die Bühne. OK, ich gebe zu, ein super-Saxon Fan bin ich nicht, dazu kenne ich schlicht zu wenig Songs der Band. Doch der Auftritt rockte und die Massen waren begeistert. Der Adler machte sich inzwischen auch gut auf der Bühne und brachte das richtige Licht. Vom Album "Into The Labyrinth", welches Anfang des Jahres erschienen ist, wurden nur wenige Songs gespielt, die Jungs um Biff Byford spielten ein Set aus älteren Songs, wobei aber trotzdem einige Klassiker fehlten, wie Fans der Band bemängelten. Mir ist das nicht aufgefallen, ich habe einfach nur die Musik und die Stimmung genossen. Um 23 Uhr war dann leider Schluß, die Curfew ist im Amphitheater sehr streng. Schade. Das war es schon für dieses Jahr. Wie immer zu kurz! Aber es waren absolut tolle drei Tage, an denen so ziemlich alles gestimmt hat: die Leute, die Stimmung, das Wetter und natürlich vor allem die Musik!

Fazit:

Rock Hard Festival 2009 Das war mal wieder ein Festivalwochenende, was viel zu schnell vorbei war. Mit viel Sonne, netten Leuten, guter Stimmung und viel guter Musik. Auch wenn sich für mich zunächst das Billing gar nicht sooo toll angehört hat, so habe ich doch wieder tolle neue Bands kennen gelernt. Alle, die ich gesehen habe, haben ihre Sache gut gemacht, ein wirklicher Ausreißer war nicht dabei. Einzig UFO wirkten etwas fehl am Platze und konnten nicht so viele Zuschauer vor die Bühne locken. Doch die Fans der frühen Stunde wird der Auftritt sehr gefreut haben und für alle anderen war es eine kurze Verschnaufpause z.B. für Essen und Trinken. Schlecht war der Auftritt an sich nicht, aber er passte nicht ins Gesamtkonzept und rockte nicht so wie die anderen.

Rock Hard Festival 2009 Meine persönlichen Highlights dieses Jahr waren gar nicht mal die Headliner, sondern Hail of Bullets, Sacred Reich und Dragonforce. Saxon hatten natürlich das aufwendigste Bühnenbild, aber DAD konnten mit ihrer sehr unterhaltsamen Show da absolut mithalten. Der Sound war leider nicht immer wirklich gut, vor allem vorne. Doch ich finde im Gegensatz zum letzten Jahr ist es wieder etwas besser geworden. Immer, wenn ich die Toiletten aufsuchen musste, waren sie sauber und anstehen brauchte ich auch nicht. Doch das war wohl Glück, denn teilweise waren die Schlangen davor ziemlich lang. Und dass die Toiletten im Pressebereich generell sauberer sind, ist definitiv ein Gerücht, ich würde eher das Gegenteil behaupten, da dort nur zwischendurch immer mal jemand nach dem rechten sah. Die Preise für Getränke sind wieder leicht gestiegen, zumindest für das Bier. Leider wie fast jedes Jahr. Mit 2,50 pro 0,3 Bier/Cola ist auch langsam eine Grenze erreicht. Für das Essen musste man ebenfalls ganz schön in die Tasche greifen. Dennoch waren es Preise, die leider inzwischen auf Festivals normal sind. Doch alles, was ich probiert habe, war wirklich lecker. Das ist auch was Wert. Zum Merchandise kann ich nicht so viel sagen, da ich mir das Shoppen verkniffen habe. Das Festivalshirt war mit 15 € aber voll OK. Leider wurden dieses Jahr keine Longsleeves angeboten. Schade.

Rock Hard Festival 2009 Wer Autogramme haben wollte, der musste teilweise recht lange anstehen, aber das ist nunmal so. Leider kamen daher bei manchen Bands nicht alle auch dran. Das ist ärgerlich, aber nicht zu ändern, schließlich muss der Plan ja auch eingehalten werden und sonst könnten einige Bands da sicher 3 Stunden sitzen. Aber man hatte von dort aus immer einen guten Blick zur Bühne und konnte also trotzdem das Festival weiter genießen. Der Karaoke Wettbewerb war wieder einmal sehr lustig und ein Erfolg. Ein großes Lob da auch an die Band Rokken, die eigentlich mal einen "ganz normalen" Auftritt auf der großen Bühne verdient hätten.

Rock Hard Festival 2009 Über das Wetter will ich auf keinen Fall klagen, denn es war einfach perfekt. Einen unangenehmen Nebeneffekt -außer Sonnenbrand wenn man nicht aufpasste- hatte das jedoch: man wurde ganz schön eingestaubt. Dass meine Schuhe schwarz waren, sah man schon nach 5min nicht mehr. Egal, besser als nassgeregnet. Eine gute Sache ist es, dass Tetrapaks und Plastikflaschen bis 1,5l mit reingenommen werden dürfen. Das ist vor allem bei solch tollem Wetter dringend erforderlich. Und den Geldbeutel schont es auch... Die Location ist für Festivals einfach super, man kann überall gut sehen und alles ist schön nah beieinander.

Rock Hard Festival 2009 Die Ordner haben ihre Sache mal wieder richtig super gemacht, vor allem bei den Jungs im Fotograben fällt das immer wieder auf. Sie nehmen die Crowdsurfer auch zum zehnten Mal noch mit einem Lächeln entgegen, sie haben einfach Spaß bei der Sache und sind doch aufmerksam und immer da. Die Fans werden freundlich aus dem Graben geleitet, kein Schupsen oder unfreundliches Verhalten der Security ist hier zu verzeichnen. Da können sich andere Festivals, bzw. andere Securitys wirklich mal ein Beispiel dran nehmen, denn ich habe schon öfter übertrieben aggressive Securitys erlebt, die die Crowdsurfer wie Schwerverbrecher behandelt haben. Beim Rock Hard Festival gibt es sowas nicht!

Alles in Allem also 3 absolut gelungene Festivaltage, an denen es kaum etwas auszusetzen gibt. Außer vielleicht, dass sie wie immer viel zu schnell vorbei waren. Bis nächstes Jahr!!

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