Wacken Part 18 vom 02.-04.08.2007

Fazit

Tja, Wacken 2007, was lässt sich dazu sagen: insgesamt, dass es einfach zu voll war. und ich glaube auch nicht an die offiziellen Zahlen von 60.000 Besuchern. Ausserdem herrschte -wahrscheinlich, weil es eben so voll war- eine teilweise agressve Stimmung im Publikum, das gab es noch nie. Hat mir absolut nicht gefallen.
Aber hier mal positive und negative Punkte im einzelnen:

Campingplatz/Anfahrt:
Also, dass Campen und Zelten teilweise getrennt werden musste, OK. Wer die Wege gesehen hat, der weiss warum. Aber eben nicht überall. Und vor allem ist doch schon lange bekannt, wo die Schwachstellen sind. Es gibt Kreuzungen, wo selbst bei guten Wetter Schlammlöcher sind. Diese Stellen sollte man vorher schon befestigen. Und da Wacken nun mal so groß ist und es immer wieder so sein wird, sollte das dauerhaft geschehen.
Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann ist, dass die Reservierungen so kurzfristig über den Haufen geworfen wurden. Das war absolut nicht notwendig. Denn es gab schliesslich noch genug andere gut begehbare Areas, wo die am Dienstag Anreisenden zuerst hätten hingeschickt werden können. Tja, udn eigentlich ist der Platz eh erst ab Mittwoch zum Zelten freigegeben. Aber sollte das wirklich realisiert werden, dann gibt es ein noch größeres Anfahrtschaos als so schon. Denn es kann mir keiner erzählen, dass bei 6 Stunden im Stau stehen, die Anfahrt gut organisiert wurde!
Hier gibt es eindeutig viel Verbesserungsmöglichkeiten!

Sanitäre Anlagen:
Ich muss sagen, ich kann mich nicht beschweren. An den Dixis musste ich kaum anstehen, die waren immer sauber. Auf einem Bezahlklo war ich daher gar nicht. Die Klos auf dem Gelände waren auch OK,nur in der Nähe der Bühnen hätten es ruhig mehr sein können. Das Duschcamp auf C war vollkommen OK, musste nie anstehen, das Wasser war immer (lau) warm, ein bissel mehr Druck auf der Leitung hätte nicht schaden können, aber alles in allem gab es nix zu meckern.

Trinkwasser:
Da diesmal auf R eine Dixireihe weniger stand, war auch der Wasserkanister doppelt so schnell leer. Wer da was abbekommen wollte, musste schnell sein. Vielleicht können nächstes Mal wieder mehr Behälter aufgestellt werden? Aber verbessert wurde der Abfüllhahn, diesmal war es wesentlich leichter, das Wasser ohne eine Riesensauerei abzufüllen. Aber irgendein Idiot hat es natürlich geschafft, den noch abzubrechen.

Essen und Trinken:
Wie immer kann ich kaum was dazu sagen, denn ich habe meist am Zelt gegessen. Die Pizza, die ich mir geholt hatte, war zwar nicht so berauschend, aber an sich waren die Preise wohl ganz OK. Natürlich etwas teuerer als normal, aber so ist das eben auf einem Festival.

Metalmarkt:
Kann ich ebenfalls wenig zu sagen, da kaum Zeit war, diesen näher zu begutachten.

Bandausgabe:
Da ich mein Bändchen direkt beim Reingehen bekommen habe, weiss ich nicht, wie lange man anstehen musste für ein Band. Aber ich glaube mal wieder zu lange. Doch eines muss ich sagen: es ist das schönste Wacken-Armband bisher.. gut, eigentlich egal, aber muss auch mal gesagt werden.

Eingangsbereich zu den Bühnen:
Eigentlich ging es immer relativ zügig voran, es waren ja auch genug Eingänge offen. Nur Nachts nach der letzten Band hätten die Eingänge auch ruhig noch als Ausgang aufgemacht werden können, bis man nämlich raus war, dauerte es ewig.

Bühnen:
Die Soundüberschneidungen fand ich diesmal nicht als wirklich störend. Die Anordnung der Bühnen war OK. Das einzige, was definitiv überdacht werden muss, ist der Ein- und AUsgang der Partystage. Der ist zu klein! Wenn man da schnell durch will, muss man mind. 2 Songs eher abhauen. Das kann es ja auch nicht sein. Die W.E.T. Stage ist viel zu klein oder es müssen da unbekanntere Bands nur spielen. So wie dieses Mal bei Letzte Insanz geht es nicht!
Auch hier: noch einiges an Verbesserungsbedarf!

Sound:
Der Sound war schon mal schlechter, aber auch schon mal besser. Zu laut oder zu leise insgesamt war es nicht, aber vor allem auf der Black Stage und auf der Party Stage waren oftmals Bass zu laut und Gesang oder Keyboard zu leise. Das ist schade, so kommt die Musik einfach nicht richtig rüber.

Autogrammstunde:
Hier muss ich ein eindeutiges Lob aussprechen! Die Verschlechterung von letztem Jahr wurden rückgängig gemacht und man war mit den Musikern wieder auf einer Höhe, konnte mit ihnen sprechen, Fotos machen etc. So macht eine Autogrammstunde wieder Spaß!

Geländezustand:
Insgesamt war das Gelände für die Menge an Regen in einem guten Zustand. Das Stroh hat natürlich auch seinen Teil getan, wobei es irgendwie falsch verteilt war: an einigen Stellen lag es dick rum und an anderen Stellen war es immer noch matschig. Warum das so gelaufen ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Die Campingplätze waren allgemein in einem guten Zustand, zumidest, was ich gesehen habe. Bis auf R1, das war Sumpfgebiet.

Stimmung auf dem Campingplatz:
War super. Naürlich jeweils bei den Neuankömmlingen nicht so gut, da sie erstmal die Sachen vom Auto schleppen mussten, aber das war bei den meisten schnell vergessen. Ich habe viele nette neue Leute kennen gelernt und auch die Hilfsbereitschaft war absolut super. Zumindest bei uns auf dem Camp ware eigentlich nur nette Leute.

Stimmung auf dem Gelände:
Hier sah das ganze schon ein wenig anders aus. Die Leute waren genervt, gereizt. Ich gehe mal davon aus, weil es eben so voll war und alle gerne trotzdem nach vorne wollten. Das spiegelte sich in der Stimmung des Publikums wieder. Das war nicht schön. Ausserdem habe ich noch nie so viele Crowdsurfer erlebt. An sich habe ich nix dagegen, aber es war wirklich nervig. Von der Musik hat man teilweise gar nichts mitbekommen.

Gesamteindruck:
ZU VOLL!!!! Es war einfach zu voll. Bühnenwechsel waren nur schwer möglich, daher konnte man nicht alle Bands sehen, die man gerne gesehen hätte. Die W.E.T. Stage war absolut unmöglich, viel zu klein. Die Stimmung im Publikum total gereizt und aggressiv, es machte einfach keinen Spaß. Alle wussten, es ist voll und jeder wollte trotzdem nach vorne. Und es war auch gar nicht möglich, lange vorne zu stehen, denn es wurde von hinten so sehr gedrückt, dass es einfach nicht lange auszuhalten war. Dadurch ging viel Konzertfeeling verloren, man kämpfte eigentlich nur noch. Das kann es einfach nicht sein.
Alle wirklich negativen Punkte resultieren einfach aus einem total überfüllten Gelände. Verbesserungsbedarf gibt es ja immer, nie läuft alles perfekt, aber es war so voll, dass man schon gar keinen Bock mehr hatte. Das darf nicht so weiter gehen. Letztes Jahr war es schon schlimm, aber dieses Jahr übertrifft alles.
Und ich muss leider sagen, dass wir wie es aussieht, nächstes Jahr nicht mehr wieder kommen werden. So sehr mir das auch Leid tut, denn von der Stimmung auf dem Campingplatz und im Ort und all das, ist Wacken nicht zu schlagen. Aber eben nur für maximal vielleicht 50.000 Leute. Alles was darüber geht, ist unzumutbar! Der ganze Spaß geht verloren. Und das ist mir die Sache dann doch nicht wert.. Leider... Adieu, Wacken, machs gut... Vielleicht sehen wir uns irgendwann einmal wieder, wenn Deine Planer zur Besinnung gekommen sind, und einiges geändert haben.... Aber Danke, Wacken, für die vielen schönen Momente, die ich dort erleben durfte!!! Machs gut!

Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
Fazit

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